Die Gründung des Netzwerks hat unsere Arbeit verändert: Es gibt eine Website, einen Kalender und eine E-Mail-Liste, die die Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen erleichtern. Es ist von größter Bedeutung, einen Gesprächspartner zu haben, der in unserem Namen sprechen kann, der den Dialog mit den Politiker*innen aufrechterhält, der den zukünftigen Bedarf an Förderung und Räumen plant sowie neue Projektraummacher*innen und -initiativen begrüßt. Das Ideal wäre, die richtige Balance zwischen Flexibilität und Autorität zu finden, die Vielfalt, die Ziele und die Bedürfnisse aller zu respektieren und auf die Idee zu verzichten, starre und standardisierte Verhaltensregeln zu diktieren, auch wenn sie demokratisch beschlossen werden.The commercialization of the contemporary art scene in the last decade has created alienation and dissociation from the audience. The social filters at the established exhibition spaces, the sterilization of methods of presentation, and over-professionalism have created an image and perception of inaccessibility. In that respect, project spaces and art initiatives that resist these dynamics and strive for keeping direct social contact maintain the political potential of artistic practice. We don’t promote the conventional star system in selecting the artists we are collaborating with; we don’t pursue a hierarchical method by employing an omnipotent curator; we value the critical content and formal experimentalism of the artworks rather than the conditions of their presentation, and we don’t sell any artworks in our space; we don’t invest our energy in commercial speculation. We put an emphasis on the collective and on the social. We keep contact with our immediate neighborhood (in Neukölln), and we prioritize the knowledge about and the cultural accumulation of a particular geography. Hence, we engage in a counter-position against the dominant dynamics that have shaped the field of the contemporary art scene in the last decade.
The pandemic condition has also been a drastic element that forced actors in the field to reconsider methods of presentation and social contact.Mangelnde Vernetzung führt zu unnötigen Konkurrenzsituationen im Kampf um Aufmerksamkeit und Fördertöpfe. Der ideale Projektraum ist/war eine Win-win-Situation für Betreiber*innen und Künstler*innen. Beide können neue Experimente starten und neue Modelle ausprobieren unter fairen finanziellen Bedingungen, sprich mit Honorar und Projektfinanzierung/Sponsoren.
Projekträume haben sich auch durch Verdrängung und höhere Mieten in entlegene Kieze und Bezirke verlagert/verlagern müssen. Wir alle sind Teil eines „idealen“ Projektraums, zusammen sind wir höchst heterogen, divers und das größte zusammenhängende Ausstellungshaus in Berlin.
In Berlin hat sich in den letzten zehn Jahren das Verhältnis zu Raum als einer grundlegenden Basis für unser Zusammenleben dramatisch verändert − und zwar aus der Perspektive der künstlerischen Nutzung eindeutig zum Schlechten. Der Profitwahnsinn hat die Stadt seit der Finanzkrise zunehmend erfasst; sowohl global agierende Finanz- und Immobilienhaie als auch viele mittlere und kleine Geldanleger haben Berlin und seine umbauten Räume als handelbare Ware auserkoren mit der Folge, dass die Preise dafür explodiert sind. Die Politik unternimmt dagegen leider nichts wirklich Effektives und scheint daran kaum Anstoß zu nehmen. Darunter leiden in erster Linie die sozial Schwächeren und nicht zuletzt die meisten Kunst- und Kulturschaffenden. Berlin ist im Begriff, seine Ausstrahlung und seinen Nimbus als Anziehungspunkt für experimentelle und innovative Kunstprojekte zu verlieren. Wir hoffen, dass sich weiterer Widerstand gegen diese allgemeine Tendenz gerade auch aus dem Feld der Kunst regt und Berlin weiterhin ein Ort für lebendige und kritische Kunst sein wird.