Auszeichnung
künstlerischer Projekträume
und -initiativen

uqbar

Gesellschaft für Representationsforschung e.V.

2007
Schwedenstraße
16a
Berlin
13357

Diana Artus, Ausstellungsansicht, 2015, Foto: Diana Artus

Dig Where You Stand, Ausstellungsansicht, 2016

Die unweigerlich fortschreitende Gentrifizierung schränkt die künstlerischen Freiräume weiter ein. Dank des Engagements des Netzwerks freier Berliner Projekträume und -initiativen wurde die Szene jedoch zum Politikum, erreichte eine breitere Öffentlichkeit und erfuhr zudem durch neu eingerichtete Fördermöglichkeiten eine wirtschaftliche Stärkung. Die Vernetzung führte neben dem inhaltlichen Austausch zu verschiedensten Kooperationen und insbesondere zu einem solidarischen Kollektivbewusstsein. Insofern ist die Szene ähnlich vital wie in den 1990er-Jahren, zwar nicht mehr so spon­tan und verrückt, aber dafür um einiges professioneller. Das Selbstverständnis der freien Projekträume wandelte sich tendenziell von der Eventkultur des Nachwendeberlins zu einem diskursorientierten Ansatz in institutionsähnlichen Strukturen. Abgesehen davon, dass die meisten Projektraumbetreiber*innen selbst Künstler*innen sind, wurde die Zusammenarbeit von Organisator*innen und rein kreativ Schaffenden verbindlicher und seriöser. Wichtig ist hierbei auch die obligatorische Auszahlung von Ausstellungshonoraren als wirtschaftliche Anerkennung für künstlerische Leistungen. Die Veränderung der Strukturen erfolgte fließend.Funding and access to funding is a key element in sustaining project spaces. There are many funding tools that project spaces can use to cover the costs of labor, materials, and rent. But the options are competitive and usually involve a lot of effort and paperwork. In our opinion, there needs to be a change in the funding system that includes simplifying the application process and shortening the waiting time between submission and announcement of the result. Only like this can the project space keep the momentum and focus on artistic and curatorial projects.Wir brauchen für den Bereich Freie Szene/Kunstprojekträume ein noch viel größeres Fördervolumen. Auch eine langfristige Förde­rung für größere Projekträume (die bereits halb institutio­nalisiert sind) werden dringend benötigt.