Auszeichnung
künstlerischer Projekträume
und -initiativen
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künstlerischer Projekträume
und -initiativen
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Impressum
2018
,
MAVRA
2018
,
2015–(pausiert)
Möckernstraße
68
Berlin
10965
mavra.info
Pasolini’s Bodies and Places,
2017
sittingbone,
Ausstellungsansicht, 2021
The pandemic gave us a pause and became a forced hiatus. For us, it didn’t make sense to organize events or to move into the digital space during the last year. A willingness to think outside the box, to implement short-term funding, and to listen to the needs of the community. Not everyone requires long term investments; others would like to apply for EUR 500 to develop a project for next month. These quick, low-cost funding opportunities are not clearly available yet. When implementing initiatives, first think about the places and the people you are trying to serve. Requiring project spaces to have a program mapped out six months in advance, or ask for only German-language applications is not responding to the community.
Heute wie damals würden wir die Bedeutung des Raumes selbst als primären Einfluss auf die Art der Initiative betonen. Das bedeutet auch, dass eine andere räumliche Konfiguration möglicherweise ein ganz anderes Ergebnis hervorbringen könnte. Wir würden immer noch empirisch und experimentell vorgehen und das Projekt langsam aus seinen Versuchen, Fehlern und Glückstreffern entstehen lassen. Von der Politik wünschen wir uns mehr Unterstützung beim Thema Immobilienspekulation und bessere Gewerbeverträge. Die Herausforderung nach Corona ist es, neue Situationen der Geselligkeit zu schaffen, die offen und sicher zugleich sind. Das ist kein Ziel, sondern eine Voraussetzung für unsere zukünftige Existenz.
Mangelnde Vernetzung führt zu unnötigen Konkurrenzsituationen im Kampf um Aufmerksamkeit und Fördertöpfe. Der ideale Projektraum ist/war eine Win-win-Situation für Betreiber*innen und Künstler*innen. Beide können neue Experimente starten und neue Modelle ausprobieren unter fairen finanziellen Bedingungen, sprich mit Honorar und Projektfinanzierung/Sponsoren. Projekträume haben sich auch durch Verdrängung und höhere Mieten in entlegene Kieze und Bezirke verlagert/verlagern müssen. Wir alle sind Teil eines „idealen“ Projektraums, zusammen sind wir höchst heterogen, divers und das größte zusammenhängende Ausstellungshaus in Berlin. In Berlin hat sich in den letzten zehn Jahren das Verhältnis zu Raum als einer grundlegenden Basis für unser Zusammenleben dramatisch verändert − und zwar aus der Perspektive der künstlerischen Nutzung eindeutig zum Schlechten. Der Profitwahnsinn hat die Stadt seit der Finanzkrise zunehmend erfasst; sowohl global agierende Finanz- und Immobilienhaie als auch viele mittlere und kleine Geldanleger haben Berlin und seine umbauten Räume als handelbare Ware auserkoren mit der Folge, dass die Preise dafür explodiert sind. Die Politik unternimmt dagegen leider nichts wirklich Effektives und scheint daran kaum Anstoß zu nehmen. Darunter leiden in erster Linie die sozial Schwächeren und nicht zuletzt die meisten Kunst- und Kulturschaffenden. Berlin ist im Begriff, seine Ausstrahlung und seinen Nimbus als Anziehungspunkt für experimentelle und innovative Kunstprojekte zu verlieren. Wir hoffen, dass sich weiterer Widerstand gegen diese allgemeine Tendenz gerade auch aus dem Feld der Kunst regt und Berlin weiterhin ein Ort für lebendige und kritische Kunst sein wird.