Auszeichnung
künstlerischer Projekträume
und -initiativen

diffrakt

zentrum für theoretische peripherie

2015
Crellestraße
22
Berlin
10827

Worlds of Ursula K. Le Guin, Film screening, 2019

Storytellings (after Haraway), 2019

Foto: Gansen Moritz

Mangelnde Vernetzung führt zu unnötigen Konkurrenzsituationen im Kampf um Aufmerksamkeit und Fördertöpfe. Der ideale Projektraum ist/war eine Win-win-Situation für Betreiber*innen und Künstler*innen. Beide können neue Experimente starten und neue Modelle ausprobieren unter fairen finanziellen Bedingungen, sprich mit Honorar und Projektfinanzierung/Sponsoren. Projekträume haben sich auch durch Verdrängung und höhere Mieten in entlegene Kieze und Bezirke verlagert/verlagern müssen. Wir alle sind Teil eines „idealen“ Projektraums, zusammen sind wir höchst heterogen, divers und das größte zusammenhängende Ausstellungshaus in Berlin. In Berlin hat sich in den letzten zehn Jahren das Verhältnis zu Raum als einer grundlegenden Basis für unser Zusammen­leben dramatisch verändert − und zwar aus der Perspektive der künst­lerischen Nutzung eindeutig zum Schlechten. Der Profitwahnsinn hat die Stadt seit der Finanzkrise zunehmend erfasst; sowohl ­global agierende Finanz- und Immobilienhaie als auch viele mittlere und kleine Geldanleger haben Berlin und seine umbauten Räume als handelbare Ware auserkoren mit der Folge, dass die Preise dafür explodiert sind. Die Politik unternimmt dagegen ­leider nichts wirklich Effektives und scheint daran kaum Anstoß zu ­nehmen. Darunter leiden in erster Linie die sozial Schwächeren und nicht zuletzt die meisten Kunst- und Kulturschaffenden. Berlin ist im Begriff, seine Ausstrahlung und seinen Nimbus als Anziehungspunkt für experimentelle und innovative Kunstprojekte zu verlieren. Wir hoffen, dass sich weiterer Widerstand gegen diese allgemeine Tendenz gerade auch aus dem Feld der Kunst regt und Berlin weiterhin ein Ort für lebendige und kritische Kunst sein wird.The Network is a fundamental organization in the artistic landscape of Berlin. Without the Network, many of the support structures that have been built in recent years simply would not exist. Unionizing has always been problematic in a sector like the art sphere where the construction of the worker has been historically based on the idea of the author, and therefore the ego. In order to achieve change, cooperative models like the Network are a must. The challenge is how to create belonging from difference.In the early years, we were not thinking so much about accessibility to our exhibitions and events in a physical sense of venues without elevators or events without translation, but also in a digital sense. For many years, our online magazine hadn’t been accessible for screen-readers for people with poor vision or the blind, or keyboard navigation for people with mobility issues, for example. Getting there was a journey, and I think we would now start from a more accessible place. I would want local politicians to make their funding applications more accessible, not only in terms of able-ism, but also in terms of all forms of discrimination, e.g. proof of citizenship, applications having to be written in German. I wish that they would give a universal basic income to everyone (not just citizens), open their borders, and make healthcare free, free for everyone.