Auszeichnung
künstlerischer Projekträume
und -initiativen

COVEN BERLIN

2013
Initiative

Kiona Hagen Niehaus, Dr. Self, video work in the frame of PROBAND WERDEN, Foto: Billie Sara Clarken

future babies, performance in the frame of the exhibition LUCKY, 2018, Foto: Judy Landkammer

Durch die vermehrten Fördermöglichkeiten kann ich als Projektraumbetreiberin weiterhin komplett unabhängig von einer Marktorientierung agieren. Diese Entwicklung ist sehr positiv. Denn gerade in der Randlage Marzahn-Hellersdorf kann es keine marktorientierten Überlegungen für die Ausrichtung eines Programms geben. Es gibt kein tou­ri­s­tisches Publikum. Das Publikum generiert sich aus den Menschen vor Ort. Für Marzahn-Hellersdorf bedeutet dies, dass sich die Menschen oft in prekären finanziellen Situationen befinden, eine marktorientierte Ausrichtung passt nicht in diesen Kontext. Die Themen Stadtmitte − Peripherie, öffentlicher Raum und/oder Rechtspopulismus können nicht marktorientiert verhandelt werden.The Project Space Prize has not only saved many spaces and kept them alive for a longer period but basically generated a unique experimental and diverse art scene in Berlin. The Prize has also very much encouraged the founding of new spaces, fueled by the hope of receiving funding at some point. More than anything, it is an example of how much a certain public funding strategy can completely shape a local art scene.An dieser Stelle muss betont werden, dass es auf diesem Gebiet noch viel zu entdecken gibt. Insbesondere in Bezug auf Künstler*innen und Kurator*innen, die nicht in Deutschland geboren sind und/oder die hiesige Sprache, Gewohnheiten und Bürokratie nicht gut beherrschen. Trotz der jüngst geschaffenen Fördermaßnahmen hat die überwiegende Mehrheit der Projekträume eine ungewisse Zukunft und ist weiterhin auf ehrenamtliche Arbeit und temporäre Räume angewiesen. Die Türen der Projekträume stehen für alle offen, der Eintritt ist frei und die geleistete Arbeit hat somit eine wichtige soziale Dimension. Das passt gut: Berlin war noch nie eine elitäre Stadt. Der Lockdown hat außerdem gezeigt, wie wichtig reale Begegnungen und der direkte Zugang zu den Werken sind. Für die Zukunft gilt es, die bestehenden ­Förderungen fortzusetzen und weiter zu verstärken, um eine größere Planungssicherheit zu gewährleisten und die oft unsicht­bare, aber unverzichtbare ehrenamtliche Arbeit für die ordnungsgemäße Durchführung von Veranstaltungen auf ein Minimum zu reduzieren.