Auszeichnung
künstlerischer Projekträume
und -initiativen

ausland

projekt archiv e. V.

2002
Lychener Straße
60
Berlin
10437

Ignaz Schick, Kompositionen, Ansicht Setup /Equipment, 2019, Foto: Cristina Marx / Photomusix

John Butcher, Liz Allbee, Marta Zapparoli, Konzert 2019, Foto: Cristina Marx / Photomusix

Daniela Fromberg & Stefan Roigk, Unfamiliar Home, Klanginstallation, 2018, Foto: Fromberg & Roigk

Gitarren-Ensemble, Kompositionen von J. Kudirka, J. Reidy, E. Wong, 2019, Foto: Cristina Marx / Photomusix

Nach den Künstler*innen und Architekt*innen kamen die Designer*innen. Heute sind’s die Start-upper*innen.Durch die vermehrten Fördermöglichkeiten kann ich als Projektraumbetreiberin weiterhin komplett unabhängig von einer Marktorientierung agieren. Diese Entwicklung ist sehr positiv. Denn gerade in der Randlage Marzahn-Hellersdorf kann es keine marktorientierten Überlegungen für die Ausrichtung eines Programms geben. Es gibt kein tou­ri­s­tisches Publikum. Das Publikum generiert sich aus den Menschen vor Ort. Für Marzahn-Hellersdorf bedeutet dies, dass sich die Menschen oft in prekären finanziellen Situationen befinden, eine marktorientierte Ausrichtung passt nicht in diesen Kontext. Die Themen Stadtmitte − Peripherie, öffentlicher Raum und/oder Rechtspopulismus können nicht marktorientiert verhandelt werden.Die Diversität des Begriffs „Projektraum“ öffnet durchaus Horizonte, führt aber auch im Gegenzug zu fachlichen Überdehnungen des Kunstbegriffs. Der vorherrschende Fördermarkt-Sozial­­­darwinismus stellt Tiefgänge infrage. Komplexe kulturelle Trans­forma­tionsprozesse lassen sich mit den oft daraus entspringenden tagespolitischen Diskursen nicht ausreichend begleiten. Im Grunde genommen entsteht so ein Ober­flächen-Projektraum-Diskurs-Impressionismus.