Auszeichnung
künstlerischer Projekträume
und -initiativen

The Watch

2016
Puschkinallee
55
Berlin
12435

Transmissions, 2019, Foto: Jo Zahn

Ciarán Walsh, 2021, Foto: Ciarán Walsh

Ein großes Problem stellen natürlich die steigenden Mieten und die drohende Verdrängung von nicht gewinnorientierten Räumen aus der Stadt dar. Es wäre ­schade, wenn Fördergelder zum großen Teil an Vermieter fließen.An dieser Stelle muss betont werden, dass es auf diesem Gebiet noch viel zu entdecken gibt. Insbesondere in Bezug auf Künstler*innen und Kurator*innen, die nicht in Deutschland geboren sind und/oder die hiesige Sprache, Gewohnheiten und Bürokratie nicht gut beherrschen. Trotz der jüngst geschaffenen Fördermaßnahmen hat die überwiegende Mehrheit der Projekträume eine ungewisse Zukunft und ist weiterhin auf ehrenamtliche Arbeit und temporäre Räume angewiesen. Die Türen der Projekträume stehen für alle offen, der Eintritt ist frei und die geleistete Arbeit hat somit eine wichtige soziale Dimension. Das passt gut: Berlin war noch nie eine elitäre Stadt. Der Lockdown hat außerdem gezeigt, wie wichtig reale Begegnungen und der direkte Zugang zu den Werken sind. Für die Zukunft gilt es, die bestehenden ­Förderungen fortzusetzen und weiter zu verstärken, um eine größere Planungssicherheit zu gewährleisten und die oft unsicht­bare, aber unverzichtbare ehrenamtliche Arbeit für die ordnungsgemäße Durchführung von Veranstaltungen auf ein Minimum zu reduzieren.Ohne die Kultur könnten der Tourismus, die Gastronomie, das Hotelwesen und viele ­andere Branchen in dieser Stadt dichtmachen, was während der Pandemie teilweise ans Licht gekommen ist. Mit der „City Tax“ ist ein Schritt in die richtige Richtung getan worden, jedoch ist der Umfang bei Weitem nicht ausreichend.