Auszeichnung
künstlerischer Projekträume
und -initiativen

New Fears

Schererstraße
5
Berlin
13347
NEW FEARS ist eine Galerie für Performance und Transdisziplinarität in Berlin-Wedding, die in Berlin ansässige und internationale Künstler:innen vertritt.
Für jede Episode lädt NEW FEARS zwei Künstler:innen zu einer Residency in Berlin
ein, die in einer öffentlichen Veranstaltung endet. Der Prozess wird von Autor:innen begleitet, die ein Manifest publizieren, das auf der bevorstehenden Veranstaltung vorgestellt wird. Bisher existieren #9 Episoden.
Wir wünschen uns von der Politik, dass sie sich für leistbare Mieten und die Absicherung von freien Projekträumen über temporäre Zuschüsse hinaus einsetzt. Die zweijährige Basisförderung für Projekträume und -initiativen ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung und wir hoffen, dass sich dieser politische Trend − weg von einer „Einzelfallfinanzierung“ hin zu Strukturförderung − fortsetzt und verstetigt.Zum Erhalt von Kultur allgemein ist wichtig, sie aus dem ökonomischen Primat zu lösen; dafür stehen alle nicht kommerziellen Projekträume als selbstbestimmte Orte von experimentellen ­Fragestellungen, Versuchen, neuen ästhetischen Formulierungen, Untersuchungen sozialer Realitäten … und es wäre noch viel wichtiger, diese Szene insgesamt in ihrer Vielfalt zu erhalten, als vereinzelte Räume „auszuzeichnen“.Die Umstände für unabhängige Projekträume haben sich bei gleichbleibender Dringlichkeit für deren Existenz geändert: Wir brauchen weiterhin Freiräume, in denen die Frage „Wie wollen wir zusammenleben in dieser vernetzten und verletzten Welt?“ auf viele verschiedene Arten gestellt und Annäherungen an eine mögliche Beantwortung ausprobiert werden können. Die massiv gesteigerten Raum­mieten in Berlin und die fast ausnahmslose Finanzierung nur über Projektförderung und die Nichtunterstützung von Infrastruktur erschweren und verunmöglichen größtenteils Experimentation, Ausprobieren, einen Raum zum Scheitern und damit Lernen. Projektanträge müssen vorab bis zum letzten Ergebnis ausbuchstabiert werden inklusive der erwarteten Zuschauer*innenzahl. Das fesselt viel Ideenreichtum und Mut zu Neuem, es verhin­dert gleichzeitig ein kontinuierliches Arbeiten und hält Projekträume dauerhaft in einem Zustand ungesunder, prekärer Arbeitsbedingungen. Was wir uns für die Berliner Projekträume wünschen? Planbare, langfristige und nachhaltige Förderung mit Respekt und Vertrauen in Räume, die seit Jahren wesentlich zur Kulturlandschaft beitragen.