Auszeichnung
künstlerischer Projekträume
und -initiativen

Kreuzberg Pavillon

2011
Naunynstraße
53
Berlin
10999
Der 2011 gegründete Projektraum wird von Heiko Pfreundt und Lisa Schorm betrie-
ben. Der Raum dient der Entwicklung und Ausstellung von experimentellen künstlerischen, kuratorischen und kunstvermittelnden Projekten. Aus dem zwischen 2011 und 2016 wöchentlich stattfindenden Ausstellungsrhythmus, ist in den letzten drei Jahren eine Struktur aus inhaltlich zusammenhängenden Ausstellungsreihen und Aktionen hervorgegangen, welche sich als fluides,
durchlässiges und kollaboratives System begreift und mit spielerischen Eingriffen und sequentiellen Ausstellungskonzepten an einer ständigen Erweiterbarkeit und Re-Dramatisierung des Ausstellungsraumes und seiner Umgebung interessiert ist.
Ist eine Arbeit, die zur Ehre gereicht, denn moralisch und überhaupt besser als eine, die dazu noch Geld generiert? Sagt denn die künstliche Trennung von ehrenamtlich/nicht kommerziell und kommerziell nicht eigentlich Geld = schlecht. Es kann aber durchaus dazu dienen, ein wie auch immer gestal­tetes konzeptuelles Programm zu realisieren. Kann denn in ­dieser Welt, wie sie sich heute knallhart darstellt, überhaupt dau­er­haft behauptet werden, eine prekäre Lebenssituation sei erstrebenswert und eine Abkopplung vom Monetären möglich? Wird nicht dadurch erst der vorgezeichnete Weg systemisch gangbar gemacht, in einer Doktrin aufzusteigen und die schlechten Zeiten hinter sich zu lassen, die später die legendär verklärten guten Zeiten sein werden?Wir denken, dass Kunst ein Bewusstsein und eine Identität schafft, aus denen überhaupt erst politisch gehandelt werden kann.Verwertungslogik und Karrieredenken unter den „alternativen“ Projekten haben zugenommen, neue Strategien nähern sich eher dem Markt an, statt eine alternative Arbeitsweise zu verkörpern/zu leben, damit stirbt ein großes Stück der „alten“ Einstellungen und Haltungen und auch ein großes Stück des experimentellen Berlins. Optimistisch betrachtet: Immer wieder Lücken nutzen und das Unmögliche machen und leben.